AdAptiv

Häufige Fragen

Allgemein

Warum nennt ihr euch “AdAptiv”?

Der Name unseres Wohnprojekts greift die Geschichte des Hauses auf: der Akademie der Arbeit, kurz AdA. Ihre sozialen und demokratiefördernden Arbeitsschwerpunkte wollen wir zeitgemäß mit Leben füllen, also adaptieren, und gleichzeitig den architektonischen Ansatz im Umgang mit dem Baubestand klarstellen: AdAptiv.

Architektur

Wie setzt sich AdAptiv zusammen?

AdAptiv ist ein gemeinschaftliches und generationsübergreifendes Projekt, das insgesamt rund 90 Menschen Platz bieten wird. Aktuell (Oktober 2023) sind etwa 40 Erwachsene engagiert, dazu kommen rund 20 Kinder.

Welche Altersstruktur soll die Gesamtgruppe haben?

Damit die Mischung auch wirklich gelingt, haben wir drei Altersgruppen festgelegt: Bis 30, 30 – 50 und über 50 Jahre. Aktuell ist das Verhältnis relativ ausgewogen.

Sind die Gebäude barrierefrei?

Wir streben möglichst barrierearmes bis barrierefreies Wohnen an, um den Bedarfen der geplanten Bewohner:innen zu entsprechen. Eine durchgängige Barrierefreiheit wird aus Bestands- und Kostengründen jedoch nicht möglich sein.

Welche Gemeinschaftsflächen sind geplant?

Das Erdgeschoss in der Gräfstraße ist für öffentliche und halböffentliche Nutzung vorgesehen. Dort könnten etwa ein Café, ein Co-Working Space und Beratungsräume entstehen, in denen wir das Quartiersleben mit Angeboten bereichern wie z.B. mit Vorträgen, Ausstellungen, Mitmachangeboten, Nachhilfe und Integrationsangeboten. Im Untergeschoss sind Werkstatträume und ein ruhiger Raum für z.B. Yoga geplant. Der Hof zwischen den beiden Gebäuden öffnet sich im Süden ins Quartier, bietet aber auch Spielfläche für die Kinder.

Die Hausgemeinschaft hat ihren Treffpunkt und Versammlungsraum in der Lobby im Erdgeschoss. Außerdem ist eine großzügige Dachterrasse auf dem Mertonbau geplant. Die Wohncluster verfügen zusätzlich über eigene gemeinschaftliche Wohnbereiche.

Welche Wohnformen wird es geben?

Die derzeitige Planung folgt dem Wunsch der Gruppenmitglieder, zum großen Teil in Clustern zusammenzuwohnen. Gleichwohl wollen wir auch davon abweichende und sich wandelnde Bedürfnisse der Bewohner:innen berücksichtigen. Deshalb planen wir mit einer Kombination aus Clusterwohnen, WGs, und einigen wenigen klassischen Wohnungen.

Was, wenn sich der Raumbedarf ändert?

Die derzeit geplanten Grundrisse sind sehr variabel, so dass Anpassungen an sich ändernde Lebensumstände möglich sind, etwa wenn ein Kind auszieht.

Was ist ein Cluster?

Diese Bauform bietet die Option auf Privatheit in kleineren Wohnungen (mit Bad und evtl. kleiner Küche), die in Gemeinschaftsflächen eingebunden sind. Gemeinsame Küche, Wohnzimmer oder auch Arbeitsräume bieten die Option auf Gemeinschaft und Begegnung. Clusterwohnen heißt auch: platzsparend wohnen. Unser Ziel ist es, unter dem aktuellen Frankfurter Durchschnitt für Wohnflächenverbrauch zu bleiben. Das heißt, dass wir im Durchschnitt mit weniger als 37 Quadratmetern Wohnfläche pro Person – inklusive Gemeinschaftsflächen – auskommen.

Was ist der Unterschied zwischen WG und Cluster?

In einer Clusterwohnung hat jede Einheit ein eigenes Bad, es gibt auch die Möglichkeit für eine eigene kleine Teeküche.

Finde ich auch beim Cluster-Wohnen Ruhe, wenn ich mich zurückziehen möchte?

Privatsphäre ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir achten daher auf gute Dämmung zwischen den Bereichen.

Wie organisiert sich ein Cluster (Nutzung der gemeinsamen Räume)?

Das wird ausgehandelt zwischen den Bewohner:innen ausgehandelt, die sich dort zusammenfinden.

Wie viele Personen leben in einem Cluster?

Aktuell kann man davon ausgehen, dass ein Cluster aus 3 – 6 Privateinheiten bestehen wird. Eine Privateinheit funktioniert wie eine individuelle eigenständige Wohnung, die Größe hängt von der Anzahl der Bewohner:innen ab. Die Gemeinschaftsflächen innerhalb des Clusters werden dann von etwa 6 bis 13 Personen gemeinschaftlich genutzt.

Was heißt unter 37 m² im Durchschnitt?

Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt, dass diese Zahl wirklich nur ein Durchschnitt ist. Eine Familie mit 2 Kindern wird weniger als (4 x 37 =) 148 m² benötigen (und bezahlen können). Eine Einzelperson braucht evtl. etwas mehr als 37 m². Die Bedarfe der einzelnen werden wir zusammentragen und gemeinsam eine Verteilung erarbeiten, die zugleich platzsparend und angemessen ist.

Wie ist das anteilige Verhältnis der Privaträume zur Gemeinschaftsfläche?

Noch entwickeln wir einen entsprechenden Schlüssel zum prozentualen Anteil der Gemeinschaftsflächen. Jede:r einzelne kann dazu beitragen: Je weniger Fläche individuell gebraucht wird, desto mehr Fläche steht zur vielfältigen Nutzung für die Gemeinschaft zur Verfügung.

Unterstützt wird dies durch geschickte und an Gemeinschaft orientierter Architektur. Der Fokus liegt auf Begegnungsmöglichkeiten und einer vielfältigen, flexiblen Nutzbarkeit der Räume und Gemeinschaftsflächen. Aber eins wissen wir bereits heute: Der Luxus entsteht bei uns durch Teilen!

Gemeinschaft

Wie werden in der Gruppe Entscheidungen getroffen?

Soziokratisch.

Was ist Soziokratie?

Soziokratie ist ein Entscheidungs- und Organisationsmodell, welches für eine gemeinschaftsfördernde Kultur steht: Alle Mitglieder der Gemeinschaft entscheiden mit, ihre Argumente werden gehört und fließen mit ein. Entscheidungen werden im Konsent getroffen. Das bedeutet, dass niemand einen schwerwiegenden, sachlich begründeten Einwand gegen einen Beschlussvorschlag hat. Beschlüsse müssen nicht perfekt sein – „Gut genug für jetzt und sicher genug, um es auszuprobieren.“

Werden im Projekt noch aktive Leute gebraucht?

Ja, wir freuen uns über aktive Teilnahme. Neuankömmlinge lernen das Projekt über aktive Mitarbeit kennen. Mehr zum Onboarding unter Mitwohnen

Wie kann ich die Menschen von Adaptiv näher kennenlernen und mich einbringen?

Durch die Teilnahme am Plenum (heißt bei uns Forum), an Workshops, Gemeisnchaftstagen und durch die Mitarbeit in den Arbeitskreisen.

Muss ich Fachwissen für die Mitarbeit in einem Arbeitskreis mitbringen?

Wichtig für die Mitarbeit ist euer Engagement. An erster Stelle stehen Lust und Leidenschaft und die Bereitschaft mit anzupacken. Wenn ihr euch mit Qualifikationen einbringen könnt, so sind auch diese herzlich willkommen.

Wie viele Stunden in der Woche sollte ich für die Mitarbeit bei Adaptiv einplanen?

Das entscheidet jede:r selbst nach den eigenen Möglichkeiten und der individuellen Lebenssituation. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass die Arbeit nicht auf einzelnen Schultern lastet.

Wer entscheidet über eine Vereins- bzw. Genossenschaftsaufnahme?

Voraussetzung für eine Aufnahme in den Verein ist die aktive Mitarbeit über einen Zeitraum von etwa 3 Monaten. Über den Aufnahmeantrag entscheidet dann die Mitgliederversammlung (die mindestens einmal im Jahr stattfindet, plus je nach Bedarf). Über die Aufnahme in die Genossenschaft entscheidet der Genossenschaftsvorstand.

Wann muss ich mich verbindlich für den Einzug in das Wohnprojekt entscheiden?

Derzeit gib es noch keinen genauen Zeitpunkt zur Entscheidung; aktuell ist das Wohnprojekt noch in der Entwicklung. Voraussetzung für den Einzug in das Wohnprojekt ist die Mitgliedschaft in der Genossenschaft.

Ich habe Interesse am Projekt, aber aktuell keine Zeit mich zu engagieren. Wie kann ich mit Adaptiv in Verbindung bleiben?

Das ist eure Entscheidung nach den eigenen Möglichkeiten und der individuellen Lebenssituation. Wichtig und gut wäre, Interesse aktiv kundzutun, um im „Verteiler“ und im Kontakt zu bleiben. Aktuelle Infos finden sich auch auf der Website. Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung.

Ich möchte nicht einziehen, aber das Projekt unterstützen. Was kann ich tun?

Dazu gibt es die Möglichkeit, Direktkredite zu geben oder investierendes Mitglied zu werden. Siehe Mitfinanzieren

Was ist los im AdAptiv-Projektbüro in der ehemaligen Akademie der Arbeit?

„Einfach hingehen“ ist derzeit leider noch nicht möglich. Informationen zur Nutzung und evtl. Zeiten folgen.

Wie wollt ihr euch in die Nachbarschaft einbringen?

Über das Wohnen hinaus einen Mehrwert für das Quartier zu schaffen, ist fester Bestandteil unseres Konzepts. Wir wollen das Netz zwischen Anwohner:innen und Organisationen in Bockenheim gemeinsam ausbauen und gestalten. Wir wollen keine Konkurrenzangebote aufbauen, sondern die bestehenden Angebote stärken. Teilen statt Besitzen und Schenken statt Tauschen sind die Prinzipien, die wir durch aktives Vorleben in der Nachbarschaft verankern wollen.

Genossenschaft und Finanzen

Welche Rechtsform hat das Projekt?

Das Projekt wird als Genossenschaft realisiert.

Wie wird das Projekt finanziert?

Die Finanzierung setzt sich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen. Diese sind unter anderem Anteile der Mitglieder, investierende Mitgliedschaften, Nachrangdarlehen von Unterstützer:innen, unterschiedliche Fördermittel und einem Kredit von der Bank. Mitfinanzieren

Wie hoch ist der finanzielle Eigenanteil? Wie viel Geld muss ich mitbringen?

Für den Eigenkapitalanteil streben wir etwa ein Drittel der Gesamtkosten an. Jedes Mitglied muss Pflichtanteile zeichnen, um Mitglied werden zu können. Wenn man wohnen möchte, kommen noch wohnungsbezogene Pflichtanteile hinzu. Das genaue Verfahren ist noch in der Abstimmung. Die Kosten sind in der Erarbeitung.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich das Geld nicht habe?

Wir möchten explizit auch Menschen für AdAptiv gewinnen, die (noch) nichts einlegen können. Es gibt Möglichkeiten für Förderkredite, z.B. bei der KfW. Sprecht uns gerne darauf an! Insgesamt ist uns sehr daran gelegen, die monetären Hürden für den Einstieg so klein wie möglich zu halten und die gesamte Last der Finanzierung solidarisch und gemeinschaftlich zu stemmen. Gleichzeitig arbeiten wir hart daran, die Kosten durch einen möglichst effizienten Bau im Rahmen zu halten und sämtliche Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung durch Dritte auszuschöpfen.

Was ist ein Nachrangdarlehen?

Nachrangdarlehen sind „nachrangige Kredite“. „Nachrangig“ sind sie, weil sie im Fall einer Insolvenz erst bedient werden, wenn andere Gläubiger bedient worden sind.

Was ist die Anhandgabe?

Die Anhandgabe ist das Verfahren, das die Stadt Frankfurt für gemeinschaftliche Wohnprojekte wie unseres vorgesehen hat. Nachdem wir mit unserem Konzept einen Wettbewerb gewonnen haben, stecken wir jetzt in genau dieser Phase. Wir müssen Themen, die wir zuvor nur grob umreißen konnten, genauer ausarbeiten, etwa die architektonische Planung, die Finanzierung oder unsere Wirkung ins Quartier. In Regelmäßigen Abständen müssen wir der Stadt über unsere Fortschritte berichten. Sobald wir alle Voraussetzungen erfüllen, ist die Anhandgabe erfolgreich beendet und wir können das Grundstück und das Gebäude übernehmen – und mit dem (Um-)Bau beginnen.

Wann wird der Genossenschaftsanteil fällig?

Der Pflichtanteil für die Mitgliedschaft wird mit der Aufnahme in die Genossenschaft fällig. Die wohnungsbezogenen Pflichtanteile werden vor Einzug fällig. Einzelheiten sind in der Genossenschaftssatzung geregelt.

Welcher Mietpreis ist angedacht?

Unter den zum Zeitpunkt der Bewerbung (2020) vorliegenden Bedingungen hatten wir einen Quadratmeterpreis von 14,80€/qm/Monat – im Durchschnitt errechnet. Mittlerweile hat sich die Kostenlage verschärft und wir gehen von einem höheren Quadratmeterpreis aus. Wie hoch der genau ist, können wir aktuell nicht sagen. Aber wir bearbeiten alle Möglichkeiten der Kostenreduzierung intensiv.

Was wird aus meinen Anteilen bei Auszug oder Tod?

Die Anteile werden zurückgezahlt. Dazu gibt es entsprechende Fristen. Genaueres regelt die Genossenschaftssatzung.

Wie viel kostet das Grundstück?

Die Stadt Frankfurt verkauft uns ihr Grundstück nicht, sondern vergibt es auf der Basis eines langfristigen Erbbaurechtsvertrages. Das Grundstück bleibt Eigentum der Stadt. Zu zahlen ist dafür ein jährlicher Erbbauzins. Dieser orientiert sich am Bodenrichtwert, der wieder an die Bruttogeschossfläche gekoppelt ist. Derzeit kalkulieren wir mit einem Erbbauzins von 2,5 % pro Jahr.